Geschichte und Herkunft
Infos zur Geschichte und Herkunft Araber-Pferde
Folgt man der Annahme, dass die Vollblutaraberzucht zu Lebzeiten des Propheten Mohammed begann oder eine neue Tradition
begründete, dann bestehen die Stammlinien seit rund 1400 Jahren. Mohammed prüfte die Stärke und Loyalität seiner Pferde,
indem er die nach einem Kampf durstenden Tiere frei ließ, damit sie ihren Durst an einer Wasserstelle stillen können.
Während alle davon liefen, rief er sie zurück. Von den frei gelassenen Pferden kehrten lediglich fünf Stuten um, die zuerst
dem Ruf ihres Herrn und nicht ihren eigenen Bedürfnissen folgten. Sie sind bekannt als „Al Khamsa“ – die Fünf, mit denen
die Zuchtauswahl begann. Die Zucht lag über Jahrhunderte in der Hand der Beduinen. Aus ihnen bildeten sich fünf verschiedene
Typen des (asilen) Araberpferdes mit jeweils markanten Merkmalen.
Im Mittelalter erlangten die Pferde im europäischen Raum wegen ihrer Eigenschaften, die den schwereren Kampfpferden und Zeltern
fehlten, einen besonderen Ruf. Durch die Mauren in Spanien und durch die Kreuzfahrer
in der Levante wurden die Araberpferde zum
begehrten Objekt. Als herrschaftliche Geschenke oder Kriegsbeute, selten als Handelsware, gelangten die ersten Araberpferde
nach Europa. Hier kam es zu Einkreuzungen mit anderen Pferderassen. Im 18./19. Jahrhundert nahm die Araberzucht in Europa
Fahrt auf. Zunächst wurden noch vereinzelte Zuchtpferde in unterschiedlichen arabischen Ländern gekauft und mit den regionalen
Pferderassen gemischt, um bestimmte Eigenschaften und Merkmale heraus zu züchten. Es entstanden Mischrassen, wie der
Anglo-Araber, der Shagya-Araber und Arabische Halbblüter. Dann wurde wieder auf die Zucht der reinrassigen Merkmale mehr
Wert gelegt und die ersten Arabergestüte entstanden. Die Weiterführung einer Zuchtlinie führte beispielsweise bei den
Shagya-Arabern zum Entstehen einer eigenen Rasse. Seit fast vierzig Jahren ist sie vom Weltverband der Araberzucht
(World Arabian Horse Organization – WAHO)
anerkannt.
Die Bezeichnung „Araberpferd“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch daher für alle Pferde des arabischen Typus gebraucht. Fachlich
versteht man, nach den Regeln der deutschen Züchtervereinigungen, unter einem Araberpferd ein solches, welches als Vorfahren
fast ausschließlich Vollblutaraber, Shagya-Araber und/oder Araber besitzt und höchstens in der fünften Vorgeneration eine
Fremdrasse aufweist.
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